7. Tag / 9.7.2015
Niagara – Toronto
Als uns um 7:00 Uhr der Wecker unfreundlich aus den Träumen reißt, stürzen wir erst einmal zum Fenster – nur um enttäuscht festzustellen, dass der angekündigte Regen uns leider doch erreicht hat. Bei Regen und in graue Nebelschwaden gehüllt wirken die Niagarafälle auch nicht mehr so einladend. Naja, ändern können wir es nicht, also genießen wir erst einmal ein ausgiebiges Frühstück im Panorama Restaurant des Hotels welches auch zu unseren glücklichen Upgrade dazugehört.
Danach checken wir widerwillig aus der gemütlichen Suite aus. Gerade bei so einem ungemütlichen Wetter, wäre es jetzt allzu verlockend gewesen ein heißes Bad im Whirlpool zu genießen um sich anschließend wieder die Decke über die Schweineohren zu ziehen – aber wir haben ja keine Wahl. Im Ort finden wir einen „günstigen“ Parkplatz für 20$, wo wir Babyboy, inklusive unserem Gepäck, sicher zurücklassen können und gehen dann zu Fuß, bei strömenden Regen, über die Rainbow Bridge und über den Grenzübergang zurück in die USA und den Staat New York. Dort wollen Chris Mo trotzdem die geplante Bootsfahrt zu den Wasserfällen machen –schließlich wird man dabei sowieso nass. Also geht es zur Ablegestelle von der Maid of the Mist. Cam und ich machen uns schon Hoffnungen, dass wir ChrisMo hier endgültig loswerden können, denn nicht nur der Name des Schiffs lässt darauf schließen, dass es sich um eine Art Müllentsorgungsschiff handelt sondern auch die Behandlung der „Fracht“. Denn erst werden die Menschen in blauen Mülltüten gesteckt und an der Abholstelle abgestellt, wo sie auch vom Boot abgeholt werden – aber anscheinend handelt es sich lediglich um eine Art Menschen-Waschstraße, denn nach ca. 30 Minuten kommen die Beiden – gespült, geschleudert und trocken geföhnt – wieder zurück und wir haben sie wieder an der Backe.
Nachher erfahren wir, dass es anscheinend auch ein Handwäscheprogramm gegeben hätte, wo die Menschen, ebenfalls in Müllsäcke gekleidet, zu Fuß durch den Schleudergang marschieren. Aber jetzt sind sie ja erst mal sauber. Anschließend gehen wir noch auf die Aussichtsplattform und dann wieder über die Rainbow-Bridge zurück nach Kanada. Dort müssen Chris und Moni natürlich noch schnell in das Hardrockcafé um sich das obligatorische T-Shirt zu kaufen, dann geht es zum Auto und Chris übernimmt das Steuer, damit Moni sich erst mal in Ruhe trocknen und aufwärmen kann.
Da hier in Kanada die europäischen Temperatur- und Geschwindigkeitseinheiten gelten, werden die Einstellungen vom Babyboy erstmal entsprechend angepasst und schon haben wir wieder Grad Celsius statt Fahrenheit und Kilometer statt Meilen. Auch mal wieder schön, wenn man nicht ständig umrechnen muss.
Auf dem Weg lassen wir die grauen Regenwolken hinter uns und erreichen Toronto bei herrlichem Sonnenschein und blauem Himmel. Die Übernachtung für unser Auto im hoteleigenen Parkhaus kostet nur 20 Kanadische Dollar, also fährt Chris die sehr steile Abfahrt hinunter um dann nach ca. 100 Metern ein Schild zu erreichen, welches uns mitteilt, dass das Parkhaus eigentlich zu niedrig für unser Riesenbaby ist. Da wir jedoch bereits eine Wagenkolonne hinter uns haben – und Chris auch nicht die geringste Lust verspürt, den steilen, langen Berg wieder im Rückwärtsgang zurück zufahren – gehen wir das Risiko ein – schließlich hat es bis hierhin auch gepasst. Tatsächlich geht auch alles gut, das Dach bleibt heil und wir können im Hotel einchecken. Nur kurz frisch gemacht, denn geht es zu Fuß in die Innenstadt.
Nach ein paar Kilometern entdecken eine Shoppingmall die wirklich eine sehr beeindruckende Größe hat und wahrscheinlich jeden Shoppingsüchtigen in den Wahnsinn – und den Ruin – treiben würde und bummeln erst einmal durch die ganzen Etagen, bis wir dann schlussendlich im beeindruckenden Food-Court landen. Moni steht natürlich mal wieder kurz vor dem Hungertod, aber die gigantische Auswahl macht es ihr nicht leicht sich für etwas zu entscheiden, denn selbst ihr Magen hat nur eine begrenzte Aufnahmekapazität. Schließlich entscheidet sich Chris für ein Burger und dazu die typischen kanadischen Pommes – mit Sauce und Käse überbacken und Moni wählt indisches Vindaloo Lamm und Naan Brot.
Gesättigt können wir anschließend in Ruhe durch Toronto spazieren um schon mal einen ersten Eindruck von der Stadt zu bekommen. Als wir Rauchschwaden, aus dem CN-Tower kommend, entdecken, befürchten wir schon das Schlimmste, es handelt sich jedoch glücklicherweise lediglich um die Eröffnungszeremonie der Pan-Am-Spiele 2015.
Es war ein langer und anstrengender Tag, daher fallen wir – nach unserer ersten abendlichen Stadterkundung – todmüde ins Bett.
Inhaltsverzeichnis
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American-Canadian Adventure – Einleitung
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Tag 1 Ankunft Chicago
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Tag 2 Chicago
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Tag 3 Chicago
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Tag 4 Elkhart County Indiana
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Tag 5 Amish County Ohio
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Tag 6 Niagara
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Tag 7 Niagara – Toronto
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Tag 8 Toronto
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Tag 9 Toronto – Kingston
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Tag 10 Kingston – Ottawa
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Tag 11 Ottawa – Montreal
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Tag 12 Montreal
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Tag 13 Montreal – Bar Harbor
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Tag 14 Bar Harbor
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Tag 15 Bar Harbor – Portland Headlight – Nubble Lighthouse – Hampton Beach
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Tag 16 Boston
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Tag 17 Boston – Plymouth – Cape Cod
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Tag 18 Falmouth – Southampton
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Tag 19 Southampton
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Tag 20 Southampton – New York
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Tag 21 New York
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Tag 22 New York – Home